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Ein Burnout ist ein Erschöpfungssyndrom, das sich über
längere Zeit schleichend durch Überforderung wie
Stress entwickeln kann. Häufig trifft es
gerade sehr engagierte Personen

Burnout Bewältigung: Das Ablegen der Opferrolle

Burnout Therapie Opferrolle

Burnout-Betroffene sehen sich oftmals als Opfer widriger Umstände. Die wiederholten Kränkungen und Enttäuschungen, die ihnen widerfahren sind (wie z.B. mangelnde Anerkennung für ihre Arbeit), münden irgendwann in Gefühle von Erschöpfung, Kontrollverlust und Hilflosigkeit. Die subjektive Wahrnehmung von Kontrollverlust stellt wiederum eine zusätzliche Stressquelle dar, die eine zielgerichtete Problemlösung erschwert und schliesslich die Opferrolle verfestigt (vgl. Litzcke & Schuh 1) 2007, S. 63).


Typische innere Überzeugungen von Menschen, die die Opferrolle angenommen haben, lauten z.B. "Ich kann da sowieso nichts ändern", "Ich habe immer Pech", "Ich bin halt unfähig in ... (dieser und jener Hinsicht)", "Die (Kollegen/ Klienten/ Patienten/...) akzeptieren mich ja ohnehin nicht", "Da kann man einfach nichts machen", etc.

Der "Sekundärgewinn" bei der Einnahme der Opferrolle besteht darin, dass sie bequem ist und die Verantwortung für die Problemlösung an andere, an Aussenstehende oder (unlösbar) an die "Umstände" oder das persönliche "Schicksal" delegiert.

Wird dieser Zustand über längere Zeit aufrecht erhalten, hat er jedoch fatale negative Folgen für das eigene Selbstwertgefühl, die allgemeine Stimmungslage und die Motivation.

Um aus diesem Zustand herauszukommen, ist eine Einstellungsänderung notwendig: vom "Opfer" hin zum "Akteur", vom passiven Erdulden hin zur aktiven Veränderung, von der überkritischen Fokussierung auf und Verallgemeinerung von Misserfolgen hin zur nüchternen Betrachtung ihrer tatsächlichen Häufigkeit / ihres tatsächlichen Stellenwertes mit anschliessender Analyse, welche Ansatzpunkte für eigenes Handeln sie liefern. Erst wenn der Betroffene bereit ist, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und den eigenen Anteil an den vermeintlich rein extern bedingten stressauslösenden Umstände zu erkennen, kann eine grundlegende Veränderung bzw. neue Möglichkeiten der Bewältigung von Stressfaktoren beginnen.

Eine solche Einstellungsänderung ist alles andere als leicht - insbesondere dann nicht, wenn man schon in einem vorangeschrittenen Stadium der Erschöpfung und Überforderung steckt. Um Zuversicht in die Fähigkeit zurückzugewinnen, die Dinge beeinflussen zu können, kann in einigen Fällen die Hilfe eines Therapeuten notwendig sein.

21.11.2012 - cmz


Fussnoten:

1) Litzcke, S. M. & Schuh, H. (2007): Stress, Mobbing, Burn-Out am Arbeitsplatz: Umgang mit Leistungs- und Zeitdruck. 4. vollst. überarbeit. Aufl., Berlin, Heidelberg: Springer.